Einsatzgebiete eines Kompressors

Ein Kompressor ist im Grunde nichts anderes als ein Druckluftlieferant für unterschiedliche Aufgabenbereich und Werkzeuge. Doch welche Vorteile gibt es durch den Druckluftantrieb und welche Werkzeuge kann man damit nutzen? Und worauf sollte man beim Kauf eines Kompressors achten?

Bevor wir zu den Punkten kommen, die für eine Kaufentscheidung wichtig sind, führe ich die Aufgabenbereiche mit den jeweiligen Werkzeugen auf.

Aufblasen / Druck überprüfen

Ob Fahrradreifen, Autoreifen, Luftmatratzen oder Bälle, mit dem passenden Reifenfüller ist das alles kein Problem. Die meisten Reifenfüller sind mit einem Manometer zur Überwachung des Luftdrucks ausgestattet. Zusätzlich gibt es verschiedene Aufsätze, um Bälle oder Planschbecken aufzublasen.

Ausblasen

Ungemein nützlich ist das Ausblasen von Werkzeugen, Werkstücken und Luftfiltern, sowie schwer zu erreichenden Ecken in der Werkstatt. Mit einer Ausblaspistole kommt man dabei an Stellen, die mit dem Staubsaugerrohr nicht erreichbar sind. Zusätzlich gibt es Ausblaspistolen mit extra langen Düsen um noch gezielter reinigen zu können.

Schleifen

Sowohl Exzenter‐, Teller‐, oder auch Stabschleifer lassen sich hervorragend mit Druckluft betreiben. Im Gegensatz zu den elektrisch betriebenen Geräten sind sie in der Regel leichter und aufgrund der simplen Mechanik auch langlebiger. Kabelbrüche sind z. B. mangels Kabel ausgeschlossen …

Schrauben

Vor allem im Kfz‐ Bereich sind druckluftbetriebene Schlagschrauber üblich. Warum? Druckluft‐Schlagschrauber sind deutlich überlastfähiger als elektrische Schlagschrauber und neigen dabei nicht zum Überhitzen.

Tackern / Nageln

Der Klassiker in der Heimwerkerwerkstatt. Tackern, Pinnen, Klammern – all das hilft bei Holz‐ und Bastelarbeiten und spart Zeit und Nerven. Fußleisten oder Zierleisten kann man hervorragend pinnen ohne dass der Nagel zu stark in Erscheinung tritt. Polstermöbel können mit Klammern neu gepolstert werden. Zu verleimende Bauteile können mit Pins fixiert und dann bequem geschraubt oder mit der Schraubzwinge gehalten werden, ohne dass etwas verrutscht.

Lackieren

Es hat Gründe, warum professionelle Lackierer nur mit Druckluft arbeiten. Der Hauptgrund ist natürlich die Gefahr von Explosion bei der Verwendung von elektrischen Sprühpistolen in Verbindung mit entzündbaren Farbnebeln. Aber es gilt auch hier, dass Druckluftsprühpistolen im Verhältnis leichter sind als die meisten elektrischen Vertreter.

Sandstrahlen

Ähnlich wie bei einer Lackierpistole, wird ein Strahlmittel durch den Luftdruck auf das zu säubernde Werkstück geschossen. Die gründlichste Methode zu lackierende Werkstücke vorzubereiten.

Bohren und Meißeln

Das geht auch mit den elektrischen Vertretern hervorragend. Trotzdem hat die Druckluft auch hier ihre Berechtigung, vor allem, wenn es sich um explosionsgefährdete Bereiche handelt.

Was sollte ich bei meiner Kaufentscheidung beachten?

Da jedes Werkzeug in Hiblick auf den Luftruck und die benötigte Luftmenge, für unterschiedliche Anforderungen geeignet ist, sollte du dir im ersten Schritt überlegen, was du für Arbeiten erledigen möchtest und welche Werkzeuge du dafür einsetzen willst. 

Hier habe ich dir mal die wichtigsten Faktoren zusammengefasst:

Luftdruck oder maximaler Betriebsdruck

Dieser Faktor zeigt an, wie stark die Luft in komprimierter Form zur Verfügung steht. Die meisten Kompressoren bieten 8–10 bar an, was für die meisten Anwendungen im Heimwerkerbereich absolut ausreichend ist. Der Arbeitsdruck kann am Manometer eingestellt werden. Kompressoren wie der TE‐AC 270/50/10 haben einen regelbaren (für spezielle Werkzeuge) und einen ungeregelten Anschluss, z. B. für eine Ausblaspistole. Das ist sehr praktisch, da man sich dadurch den ständigen Werkzeugwechsel spart.

Abgabeleistung in Liter/min

Viel wichtiger ist die Abgabeleistung (in Liter), die pro Minute abgegeben werden kann. Manche Werkzeuge wie z. B. der Exzenterschleifer benötigen eine höhere Abgabeleistung, um vernünftig zu funktionieren. Die Angaben über die jeweils benötigte Luftmenge findet man auf der Verpackung der jeweiligen Druckluftgeräte.

Mobil oder Stationär?

Die meisten Kompressoren sind mit Rädern ausgestattet und lassen sich bequem rollen. Trotzdem solltest du dir die Frage stellen, wo du den Kompressor überwiegend einsetzen willst. Dadurch ergibt sich auch die Größe des Kessels und die Frage, ob es sich um ein Standgerät oder doch lieber einem mobilen Kompressor handeln sollte.

Ideal für unterwegs: der Akku-Kompressor

Für viele Anwendungen rund um Haus und Garten empfiehlt sich auch ein Hybrid‐Kompressor. Hybrid steht in diesem Fall für die Fähigkeit des Kompressors, dass du ihn sowohl mit Akku als auch mit Netzkabel betreiben kannst. Im Akkubetrieb ist diese Art des Kompressors z. B. ideal für unterwegs oder dort, wo keine Steckdose in der Nähe ist: beispielsweise zum Luftmatratze Aufpumpen am Badesee, um den Reifendruck von Auto und Fahrrad zu prüfen und gegebenenfalls aufzufüllen uvm. Mit einer Saugfunktion ausgestattet, kannst du Luftmatratze, Badeinsel und Co. übrigens auch wieder Entlüften.

Für welches Gerät du dich auch entscheiden wirst, du kannst dir sicher sein, dass du damit ein wirklich nützliches Werkzeug erwirbst und mit etwas Pflege auch lange davon deinen Nutzen haben wirst. Ich möchte meinen Kompressor nicht mehr missen.

Unsere Empfehlung

Picture of the author Frank Rath.
Verfasst von Frank Rath
Veröffentlicht am 27.06.2019

Ob bohren, hämmern oder schleifen: unsere Profis in Werkstatt und DIY zeigen dir, wie's geht. Frank Rath ist freiberuflicher Blogger und leidenschaftlicher Handwerker. Mit seinen Tipps und Tricks rund um die Einhell Werkzeuge wirst du nicht nur selbst zum absoluten Heimwerk-Experten, sondern lernst außerdem den sicheren Umgang mit jedem Gerät.