Alles über das Mulchen: Die ideale Pflege für deinen Rasen

Ein satter, grüner Rasen ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Doch oft stellt sich die Frage, wie man den Rasen optimal pflegen und gesund erhalten kann. Eine bewährte Methode, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist, ist das Mulchen. Beim Rasenmulchen wird der gemähte Grasschnitt nicht aufgesammelt, sondern verbleibt als Mulch auf der Rasenfläche und führt diesem als natürlicher Dünger Nährstoffe zurück. Doch was sind die Vorteile und Nachteile dieser Methode? Welche Geräte eignen sich am besten zum Mulchen? Wie oft und wann sollte man mähen und mulchen? In diesem Blogbeitrag klären wir all diese Fragen und geben dir wertvolle Tipps zum Mulchmähen.

Rasen mähen und gleichzeitig düngen? Alle wichtigen Infos und Tipps zum Mulchen erfährst du in diesem Beitrag.

Definition: Was ist mulchen?

Spricht man vom "Rasenmulchen", meint man im Grunde das Verteilen von Grasschnitt direkt auf dem gemähten Rasen. Dafür ist es wichtig, dass das Gras nicht nur abgemäht, sondern weiter zerkleinert wird, bevor es als natürlicher Dünger auf der Rasenfläche landet.

Das zerkleinerte Gras bildet den "Mulch", also die oberste, lose Bodenschicht. Weil der Grünschnitt organisches Material ist, werden dem Boden so die natürlichen Nährstoffe zurückgeführt. Wer seinen Garten ökologisch und nachhaltig pflegen und auf industriell hergestellte Düngemittel verzichten möchte, der findet im Rasenmulchen die ideale Pflegemethode für einen gesunden, grünen Rasen. 

Nachhaltig düngen: Wie funktioniert Mulchen?

Mulch bezeichnet allgemein eine Schicht aus organischem Material, die auf den Boden gebracht wird. Je nach Art und Verwendung des Mulchs, kann dafür verschiedenes Material verwendet werden, zum Beispiel zerkleinertes Gras, Laub, gehäckselte Äste, Zweige und Holzreste, Stroh oder Steine. Sehr bekannt ist das sogenannte Rindenmulch, das aus der gehäckselten Rinde von Bäumen besteht. Die Mulchschicht dient dazu, den Boden darunter zu schützen. Ob Kälte, Hitze oder starke Sonneneinstrahlung: die Mulchschicht wirkt temperaturausgleichend und schützt vor Feuchtigkeitsverlust und Austrocknung. So können die Pflanzen gesünder und dichter wachsen, Unkrautwuchs wird verhindert und die Grasnarbe erscheint dichter.

Mulcht man seinen Rasen, verwendet man dazu am besten fein gehäckselten Rasenschnitt. Dieser bildet nicht nur eine Schutzschicht für den Boden, sondern führt ihm auch wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium wieder zu. Um diese Nährstoffe noch besser aufzunehmen, kannst du die Grasreste mit einer Harke oder einem Rechen zusätzlich in den Boden einarbeiten. Indem das abgeschnittene Gras wieder zur Düngung verwendet wird, schließt sich aus ökologischer Sicht der natürliche Kreislauf – und der Rasen wird resistenter, vitaler und grüner.

Zerkleinerter Rasenschnitt eignet sich optimal als Mulch und natürlicher Dünger für den Rasen.

Wie oft und wann solltest du mulchen?

Regelmäßigkeit ist das A und O, wenn es um das Düngen oder Mulchen deines Rasens geht. Idealerweise sollte der Rasen etwa alle 7 - 8 Tage gemäht und gemulcht werden. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Rasen nicht zu hoch gewachsen ist, da zu viel verteilter Mulch dem Boden die Luft zum Atmen nehmen und ihn ersticken könnte. Wird zu viel Gras auf einmal abgemäht, kann dieses meist nicht mehr so fein zerkleinert werden. Dabei zählt aber: je feiner das Schnittgut, desto besser kann der Boden die Nährstoffe aufnehmen.

Generell sollte der Rasen während der gesamten Gartensaison, also vom Frühling bis zum Herbst, regelmäßig gemulcht werden, solange er auch regelmäßig gemäht wird. Indem du diese Prinzipien befolgst, kannst du deinen Garten optimal pflegen und für ein gesundes, grünes Erscheinungsbild sorgen.

Im Vergleich: Mulchen vs. Mähen

In der Welt der Rasenpflege scheiden sich die Geister, wenn es darum geht, die Frage zu beantworten: Sollte man mähen, mulchen oder beides, also mulchmähen? Jeder Ansatz hat seine Vor- und Nachteile und es ist wichtig, die Unterschiede zu verstehen, um die beste Methode für deinen Rasen zu wählen.

Unterschiedliche Funktionsweisen

  • Mähen: Mit dem normalen Rasenmäher kürzt du deinen Rasen, während die abgeschnittenen Grashalme im Fangkorb gesammelt werden. Den Rasenschnitt kannst du hinterher entsorgen oder kompostieren.
  • Mulchen: Beim Mulchen geht es darum, organisches Schnittgut wie Rasen, Laub, Äste, oder Ähnliches fein zu zerkleinern und als oberste Bodenschicht zu verteilen. Dabei kommen zum Beispiel Mulchmäher oder Häcksler zum Einsatz.
  • Mulchmähen: Mulchmähen vereint drei Arbeitsschritte zu einem, denn während du den Rasen mähst, wird der Grünschnitt im Mulchmäher fein zerkleinert und dann nicht im Grasfangkorb gesammelt, sondern direkt auf die Rasenfläche ausgeworfen. Genau genommen passieren sogar vier Arbeiten in einem: Mähen, Häckseln, Mulchen und Düngen.
Mulchen und Mähen gleichzeitig? Das geht ganz einfach mit einem Rasenmäher mit Mulchfunktion!

Passende Geräte zum Mulchmähen

Zum Mulchmähen eignet sich nicht jeder Rasenmäher. Damit das geschnittene Gras im Rasenmäher weiter zerkleinert wird, sollte der Mäher über eine Mulchfunktion verfügen. Diese sorgt zum einen dafür, dass das Gras klein "gehäckselt" wird und zum anderen, dass die Reste direkt auf dem Rasen verteilt werden, also dass ohne Fangkorb gemäht werden kann. Neben speziellen Mäher-Modellen sind zum Beispiel auch all unsere Mähroboter Mulchmäher.

Folgende Gartengeräte eignen sich zum Mulchmähen:

  • Rasenmäher mit Mulch-Kit: Bestimmte Modelle wie die Akku-Rasenmäher RASARRO 36/38 oder der GE-CM 36/43 Li M, aber auch der Benzin-Rasenmäher GC-PM 51/3 S HW werden mit einem Mulchkeil, bzw. Mulchadapter geliefert. Wird dieser in den Mäher eingesetzt, sorgt er dafür, dass das Schnittgut länger im Chassis verbleibt und kleiner geschnitten wird. Mit eingesetztem Mulchkeil und ausgehängtem Fangkorb kann der Rasenmäher so jederzeit zum Mulchmäher umfunktioniert werden.
  • Akku-Mulchmäher: Der Akku-Rasenmäher GE-CM 36/48 Li M wird komplett ohne Fangkorb geliefert. Er ist ein reiner Mulchmäher mit robustem Stahlblech-Chassis.
  • Mähroboter: Alle Einhell Mähroboter sind gleichzeitig Mulchmäher, denn sie lassen den Rasenschnitt auf der Grünfläche liegen. Damit das Mulchen auch optimal funktioniert, sollte der Mähroboter regelmäßig, also z. B. täglich mähen. So schneidet er immer nur kurze Stücke der Grashalme ab, wodurch diese nicht mehr zusätzlich zerkleinert werden müssen und sich optimal als Mulch eignen.

Vor- und Nachteile

Damit du für dich entscheiden kannst, ob du deinen Rasen lieber normal mähst oder regelmäßig mulchst, haben wir dir jeweils die Vor- und Nachteile der beiden Methoden zusammengefasst.

Rasen mulchen / Mulchmähen

Vorteile

  • Natürliche Düngung: Der Boden wird mit den ureigenen Nährstoffen aus dem anfallenden Schnittgut beim Rasenmähen optimal versorgt, wirkt gesünder und grüner.
  • Schutzschicht: Die Mulchschicht gleicht Temperaturschwankungen aus und bindet Feuchtigkeit, wodurch der Rasen weniger schnell austrocknet.
  • Sparen: Es muss kein extra Dünger gekauft werden. Das spart Geld.
  • Weniger Abfall: Die Entsorgung des Schnittguts kann man sich sparen, indem man es direkt im Garten verwertet.

Nachteile

  • Regelmäßigkeit: Der Rasen muss regelmäßig gemulcht und gemäht werden, damit nicht zu viel Mulch auf einmal anfällt und das gemähte Gras abgebaut werden kann.
  • Gefahr von Rasenfilz: Wird zu hohes Gras gemäht und als Mulch verteilt, kann sich Rasenfilz bilden, der aber durch Vertikutieren wieder entfernt werden kann.
  • Geeigneter Boden: Mulchen eignet sich nicht für alle Böden, z. B. sandige, sehr schattige oder lehmige Böden.

Rasen mähen

Vorteile

  • Flexibilität: Beim reinen Rasenmähen müssen keine exakten Intervalle eingehalten werden. Die Schnitthöhe wird je nach Höhe des Rasens eingestellt - so kann auch mal nur alle 2 Wochen gemäht werden.
  • Erscheinungsbild: Der Rasen wirkt aufgeräumt, weil die Schnittreste sauber im Fangkorb gesammelt werden.
  • Kompost: Das geschnittene Gras eignet sich zur Kompostierung.

Nachteile

  • Extra Pflege: Meist brauchen normal gemähte Flächen extra Dünger. Dieser muss gekauft und separat ausgebracht werden, anders als beim Mulchmähen, wo beide Arbeitsschritte gleichzeitig passieren.
  • Fehlender Schutz: Der Rasen ist der Sonne und Witterung schutzlos ausgesetzt und trocknet bei Hitze und Sonneneinstrahlung schneller aus.

Anleitung und Tipps: Darauf solltest du beim Mulchmähen achten

Rasenschnitt als Mulch zu verwerten, macht nur Sinn. Übrigens: Sammelst du den Rasenschnitt beim normalen Rasenmähen im Fangkorb, musst du ihn danach nicht in der Biotonne entsorgen. Stattdessen kannst du den Gartenabfall auf den Kompost werfen, damit er zu wertvollem Dünger für die nächste Gartensaison verrottet. Welche anderen Gartenabfälle auf den Kompost dürfen und wie du diese sinnvoll recycelst, haben wir dir in einem anderen Blogbeitrag erklärt.

Entscheidest du dich für regelmäßiges Mulchen, gibt es ein paar Dinge, auf die du achten solltest.

Durch seinen regelmäßigen, meist täglichen Mäh-Rhythmus mulcht der Mähroboter automatisch den Rasen.

Die optimale Schnitthöhe des Rasens

Verteilst du zu viel Mulch oder zu groben Grünschnitt auf dem Rasen, kann es passieren, dass diese Mulchschicht den Boden darunter "erstickt". Die Schnittreste nehmen den Grashalmen das Licht und die Luft zum Atmen. So besteht die Gefahr, dass der Rasen austrocknet und braune Flecken bekommt oder sogar Rasenfilz entsteht. Für einen satt grünen, gepflegten Rasen solltest du also unbedingt darauf achten, nicht zu viel Gras abzumähen und dieses sehr fein zu zerkleinern - per Mulchfunktion deines Rasenmähers oder regelmäßigem Mäh-Rhythmus deines Mähroboters.

Wie weit du den Rasen mähen solltest, hängt immer vom Wetter und dem Rasen selbst ab.

  • Empfohlener Mähzeitpunkt: bei 6 - 7 cm Rasenhöhe
  • Empfohlene Schnitthöhe: kürzen auf 4 - 5 cm
  • Sonderfall Schattenrasen: bei 8 cm Rasenhöhe auf max. 5 cm kürzen

Mit Schattenrasen sind Rasenflächen gemeint, die kaum oder nie von der Sonne beschienen werden. Ohne die UV-Strahlung (und mit niedrigerer Temperatur) wächst der Rasen langsamer und sollte daher nicht so kurz gemäht werden. Übrigens: Bei Temperaturen unter 12 °C und über 28 °C wächst der Rasen in der Regel weniger bis gar nicht. Außerdem gilt: Je mehr es regnet, desto schneller wächst das Gras.

EXTRA-TIPP

Mulchst du deinen Rasen sehr regelmäßig, kannst du ihm im Herbst und Frühling eine "Frischekur" verpassen, indem du ihn vertikutierst. So werden alte Schnittreste aus dem Rasen entfernt, damit dieser wieder besser atmen und neue Nährstoffe aufnehmen kann. Du willst mehr dazu wissen? Dann ist dieser Blogbeitrag interessant für dich.

Witterung beachten: Niemals nassen Rasen mulchen!

Nassen Rasen solltest du möglichst nicht mähen und nicht als Mulch verwenden. Die nassen Grasreste verkleben das Mähergehäuse und verklumpen. Werden sie auf der Rasenfläche verteilt, trocknen sie dort schlechter, was zur Entstehung von Fäulnisprozessen beitragen kann.

Wann ist Mulchen nicht zu empfehlen?

Obgleich in den meisten Gärten das Mulchmähen problemlos möglich und sehr sinnvoll ist, gibt es einige wenige Fälle, in denen es nicht empfehlenswert ist.

  • Schwerer, undurchlässiger Boden: Die Nährstoffe können von einem lehmigen, schlecht durchlüfteten Untergrund nur schlecht aufgenommen werden.
  • Sandiger Boden: In sandigem Boden gibt es nur wenig biologische Aktivitäten, wodurch die Nährstoffe schlecht verarbeitet werden können.
  • Schattige Rasenflächen, niederschlagsreiche Orte: Mulch verrottet vor allem bei Sonnenschein sehr gut. Auch Orte mit viel Niederschlag könnten dem Mulch Probleme bereiten, denn wird dieser zu feucht, kann er zu faulen beginnen und die Bildung von Rasenfilz und Moos begünstigen.
Picture of the author Marina Liefke.
Verfasst von Marina Liefke
Veröffentlicht am 14.06.2023

Marina Liefke ist Online-Redakteurin bei Einhell, wo sie sich mit quasi allen Texten rund um Werkzeug, Gartengeräte und Zubehör beschäftigt. Das nötige Know-how erhält sie durch die praktischen Produkttrainings und die enge Zusammenarbeit mit den Einhell Produktmanagern. Ihr Lieblingstool ist der PRESSITO Akku-Kompressor, denn wenn die Luft mal raus ist, pumpt er sie direkt wieder rein.