Sägeblätter pflegen – so geht‘s

In den meisten Heimwerker‐Werkstätten gehören Sägen wie Tischkreissäge, Handkreissäge, Kappsäge und Co. zu den zentralen Werkzeugen. Bei nahezu jedem Holz‐Projekt kommt mindestens eines dieser Werkzeuge zum Einsatz. Allerdings kümmern sich die wenigsten Heimwerker gebührend um ihre Sägeblätter. Mit nur wenig Aufwand, lässt sich die Lebensdauer eines Kreissägeblattes deutlich erhöhen. Zu dessen Pflege gehört neben dem Schärfen auch die einfache Reinigung der Flanken und Zähne.

Regelmäßige Reinigung

Die Sägeblätter der Kreissäge neigen, besonders nach der Bearbeitung von harzigem Weichholz, dazu zu verschmutzen. Das flüssige Baumharz bleibt am Sägeblatt kleben und vermengt sich dabei mit dem feinen Staub des frisch gesägten Holzes. Denkst du nun nicht daran das Sägeblatt gründlich zu reinigen, härtet das Harz‐Holz Gemisch aus und bildet eine raue Oberfläche an den Seiten des Sägeblatts. Beim nächsten Einsatz sorgt die seitliche Verschmutzung allerdings für mehr Reibung und somit für mehr Hitze an der Schnittkante. Die Folge sind unschöne Verbrennungen am Holz, welche später wieder mühsam abgeschliffen werden müssen. Dieses Phänomen kann durch eine regelmäßige Reinigung recht einfach vermieden werden. Hierfür werden lediglich ein Deckel eines alten Farbeimers, eine Drahtbürste und ein wenig Verdünnung benötigt. Als erstes wird das Sägeblatt der Kreissäge nach Herstellerangaben demontiert. Wichtig ist hier, dass die Tischkreissäge Stromlos ist! Also bitte den Netzstecker ziehen und solange vom Stromnetz getrennt lassen, bis die Reinigung vollendet ist und das Sägeblatt wieder montiert wurde! 

Nun legst du das Sägeblatt auf den Deckel des Farbeimers, so dass dieses sich im Zentrum des erhöhten Rands befindet. Pro Reinigung reichen rund 100ml Verdünnung vollkommen aus. Diese wird über das Sägeblatt gegeben und ein paar Minuten einwirken gelassen. Nun kannst du die Verschmutzung mit der Drahtbürste entfernen. Pro Seite des Sägeblattes solltest du dir etwa fünf Minuten Zeit nehmen. Wenn du die Verdünnung nur zur Reinigung von Sägeblättern verwendest, kannst du die überschüssige Verdünnung mit einem Trichter zurück in die Dose geben und beim nächsten Mal erneut verwenden. Dein Sägeblatt sollte nun wieder glänzen und von einem neuen Sägeblatt kaum zu unterscheiden sein.

Wenn du keine Verdünnung zuhause hast, hilft dir alternativ auch ein übliches Reinigungsmittel aus dem Haushalt bei der Reinigung von Sägeblättern: Backofenspray. Das Sägeblatt einfach auf einer geeigneten Unterlage von beiden Seiten mit dem Backofenreiniger einsprühen und etwas einwirken lassen. Anschließend den gelösten Schmutz mit einer feinen Bürste entfernen und abspülen. Aber Vorsicht: Das Backofenreinigungsspray am besten draußen oder nur bei genügend Frischluftzufuhr verwenden und die Dämpfe nicht direkt einatmen.

Welches Öl zum Sägeblatt pflegen verwenden?

Um Rost zu vermeiden, solltest du jedes Sägeblatt nach dem Reinigen ölen. Hierfüg eignen sich bespielsweise Universalöl oder Kamelienöl.

Wie kannst du ein stumpfes Sägeblatt schärfen?

Irgendwann reicht die einfache Reinigung des Sägeblattes nicht mehr aus. Die Zähne sind vom häufigen Einsatz stumpf und abgenutzt, die ursprünglich glänzenden Schneiden schimmern nur noch stumpf. Nun gibt es drei Möglichkeiten diesem Problem Herr zu werden:

Sägeblatt kaufen

Möglichkeit eins ist der Kauf eines neuen Sägeblatts. Da wir aber Heimwerker sind und es mögen Dinge zu Reparieren und wieder aufzuarbeiten, verschieben wir die Neuanschaffung auf einen späteren Zeitpunkt.

Der Schärfdienst

In jeder größeren Stadt existieren Dienstleister, welche sich auf das Schärfen von Messern, Scheren oder eben Sägeblättern spezialisiert haben. In der Regel machen diese dein stumpfes Sägeblatt innerhalb eines Tages wieder flott. Die Qualität der Schärfdienste ist in der Regel recht gut, doch Qualität hat eben auch seinen Preis. Je nach Sägeblatt verlangt der Schärfdienst gerne einmal rund 40% des Neupreises.

Sägeblatt selber schärfen

Die Königsdisziplin bei der Pflege von Sägeblättern ist und bleibt das selber Schleifen. Für HSS‐Sägeblätter wird ein entsprechendes Schärfgerät benötigt. Alle anderen Kreissägeblätter können mit nur wenig Werkzeug bequem an der heimischen Werkbank bearbeitet werden. Das benötigte Werkzeug ist überschaubar und beschränkt sich auf zwei Holzleisten, eine Schraubzwinge und eine Flachfeile. Das Ausgebaute Sägeblatt wird mit der Schraubzwinge zwischen den beiden Holzleisten an der Werkbank befestigt. Hier sollte maximal ein Drittel der Sägezähne oben, zwischen den Holzleisten, herausschauen. Nun legst du die Flachfeile im Winkel der Schneidflächen auf die Sägezähne und ziehst diese drei bis vier Mal vor und zurück. Verzichte dabei darauf, Druck auf die Feile auszuüben, ansonsten kann es passieren, dass der Winkel der Schneide nicht mehr zu 100% stimmt. Diese Schritte wiederholst du nun so lange, bis jeder Zahn des Sägeblatts an der Reihe war. Die Schneiden deines Sägeblattes sollten nun wieder wie neu glänzen.

Du hast es geschafft!

Wenn du alle genannten Schritte durchgeführt hast, solltest du mit nur wenig Aufwand ein nahezu neuwertiges Sägeblatt vor dir liegen haben.

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Picture of the author Hauke Leweling.
Verfasst von Hauke Leweling
Veröffentlicht am 18.06.2019

Ob Garten oder Werkstatt: Hauke Leweling ist ein wahrer Allrounder und freiberuflicher Blogger. Für Einhell ist Hauke nicht nur mit Stift und Papier bewaffnet, sondern auch mit diversen Gartengeräten und Werkzeugen, die er auf Herz und Nieren testet. Seine Erfahrungen sowie Tipps und Tricks teilt er in seinen Blogbeiträgen.