Gartengeräte einwintern: Das solltest du beachten!

Es ist soweit, die Abende werden kürzer und der Winter kommt in großen Schritten näher. Wenn das letzte Laub geharkt, der Rasen gemäht ist und auch die Gartenschere ihren letzten Einsatz hatte, tauschen die Gartengerätschaften ihre Plätze mit den Schneeschaufeln, um dann den Winter über in Ruhe vor sich hinzurosten. Im Frühling ist die Enttäuschung dann groß.

Um auch im kommenden Jahr noch Freude an deinem Werkzeug zu haben, solltest du dies vor der Einlagerung gründlich reinigen und mit entsprechenden Pflegemitteln behandeln. Es wäre schließlich ärgerlich, zu Beginn der neuen Gartensaison, vor einem Berg verrostetem, stumpfen und dreckigem Werkzeug zu stehen. Wer die folgenden Tipps und Tricks zum Einlagern beherzigt, kann im nächsten Jahr umgehend mit der Gartenarbeit loslegen!

Spaten, Schaufel und Co reinigen und versiegeln

Werkzeuge, welche bei der täglichen Benutzung mit Erdreich in Berührung kommen, sollten vor der Einlagerung gründlich gereinigt werden. Als erstes solltest du Erde, Lehm und ähnliche Verschmutzungen unter fließendem Wasser mit einer Bürste entfernen. Je länger du hier mit der Reinigung wartest, desto aufwändiger wird die Arbeit.

Zur Beseitigung von leichtem Rost und Flugrost reicht im Allgemeinen einfache Stahlwolle. Frische Roststellen oder festsitzende Verunreinigungen entfernst du jedoch am besten mit einer Drahtbürste. Nach der Bearbeitung werden die Metallteile mit Maschinenöl eingerieben, so wird ein Rostbefall in der kalten Jahreszeit vorgebeugt.

Nachdem die Metallteile gereinigt und versiegelt sind, solltest du einen Blick auf die Holzstiele der Werkzeuge werfen. Ist ein Stiel beschädigt oder gar angebrochen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt diesen zu ersetzen. Sofern der Stiel in einem guten Zustand und vor allem sauber ist, reibst du diesen mit einem Holzöl ein. Das Öl trägst du am besten mit einem alten Lappen auf. Durch diese Behandlung trocknet das Holz nicht so schnell aus, bleibt geschmeidiger und vor allem verlängert sich die Haltbarkeit.

Die richtige Lagerung für Grabwerkzeuge

Da sich mit Spaten, Schaufel, Rechen, Harke und Co mit der Zeit ein beachtlicher finanzieller Wert ansammelt, ist es besonders während der kalten Jahreszeit wichtig, diese richtig zu lagern. Lehnt man die Werkzeuge einfach an die Wand, so ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass diese im Laufe der Zeit umfallen. Um solche Stolperfallen von vorne hinein zu vermeiden, gibt es auf dem Markt diverse Produkte, welche die Organisation von Werkzeugen an der Wand vereinfachen. Am verbreitetsten sind Haken, welche die Werkzeuge am Stiel aufnehmen und sicher an der Wand halten. So sind die Geräte sicher verstaut und bieten im Bedarfsfall weiterhin schnellen Zugriff.

Ast- und Rosenschere reinigen und ölen

Ast‐ und Rosenscheren neigen dazu, vor allem im Bereich der beweglichen Teile, zu verharzen. Solange das Harz nicht getrocknet ist, stellt es noch kein Problem dar. Trocknet das Harz während der Winterperiode ein, sind die Scharniere im kommenden Jahr nur noch schwer zu bedienen. Aus diesem Grund solltest du derartige Geräte vor der Einlagerung soweit es geht auseinandernehmen und von Harzen und anderen Verunreinigungen befreien. Dies funktioniert am einfachsten mit Waschbenzin oder Olivenöl. Nun ist auch der richtige Zeitpunkt um stumpfe Schneiden zu schärfen oder schärfen zu lassen. Nach der Reinigung versiehst du die Metallteile auch hier mit ein wenig Maschinenöl, um Flugrost vorzubeugen.

(Teleskop-) Heckenschere und Akku-Grasschere pflegen

Die Tipps der Ast‐ und Rosenschere lassen sich auch bei Heckenscheren anwenden. Die Scherblätter sollten mit einem feuchten Tuch oder einer Bürste gereinigt und dann eingeölt werden. Das saubere Schwert muss auf mögliche Schäden überprüft werden und sollte in einer Schutzhülle überwintern. Wie bei allen andern Geräten können auch hier die Schneiden geschärft werden. Bei der Demontage der elektrischen Heckenschere, ist darauf zu achten, dass diese vom Stromkreis getrennt ist.

Tipps für die Akku‐Grasscheren:
Bauen Sie am Ende der Gartensaison ihre Grasschere soweit es geht auseinander, um bei der Reinigung auch an schwer zugängliche Stellen zu kommen. Normalerweise reicht es die einzelnen Teile mit einem Tuch oder einer Bürste vom Schmutz zu befreien, bei hartnäckigem Dreck oder Harz empfiehlt sich jedoch der zusätzliche Einsatz von Reinigungs‐ oder Konservierungsöl. Ist alles blitzeblank sollten auch gleich alle Klingen geschärft und die beweglichen Komponenten geölt werden.

Achtung! Genau wie bei allen anderen Akku‐Geräten die Akkus entnehmen und bei Zimmertemperatur lagern. Zwischenladen nicht vergessen! Ist eine Akkuentnahme nicht möglich sollte das Gerät im Haus gelagert werden.

Rasenmäher und Vertikutierer winterfest machen

Bevor du den Rasenmäher und den Vertikutierer in ihr jeweiliges Winterquartier bringst, ist es notwendig anhaftendes Gras und Erde zu entfernen. Grobe Verschmutzungen kratzt du am besten mit einem Stück Holz heraus, für feineren Schmutz eignet sich klares Wasser und eine Bürste. Benzinrasenmäher kann man von der Unterseite auch mit dem Wasserschlauch reinigen. Reinigst du den Rasenmäher nicht, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Feuchtigkeit den Lack und im schlimmsten Fall das Metall angreift und nach einiger Zeit für Durchrostungen sorgt. Bei der Reinigung des Fangkorbs (besonders Textilfangkörbe) ist es wichtig, dass dieser nach der Säuberung komplett getrocknet wird, da der nasse Fangkorb sonst einen ungewollten Schimmelnährboden bildet.
Um im kommenden Frühjahr beim Rasenmähen ein sauberes Schnittbild zu erhalten, sollten die Klingen des Rasenmähers im Winter gereinigt und geschliffen werden.

Achtung! Vor dem Griff zum Arbeitsmesser unbedingt überprüfen:

  • Handschuhe an?
  • Elektrischer Rasenmäher: Kabel ausgesteckt?
  • Benzinrasenmäher: Zündkerze abgesteckt?
  • Akku‐Rasenmäher: Sicherheitsschlüssel auf Aus? Wer ganz sichergehen will: Akkus raus!

Vor der endgültigen Einlagerung empfehlen sich bei den diversen Rasenmäher‐Typen noch folgende Tätigkeiten:

Bei Benzinmäher: Der Ölstand sollte vor dem Winterschlaf stimmen: wenn nötig einen Ölwechsel durchführen, oder wer es sich selbst nicht zutraut vom Fachhändler machen lassen. Hat man all diese Schritte erledigt wird oft ein letzter wichtiger Punkt vergessen: den Tank entleeren. Über die kalten Monate verliert der Restsprit seine Zündfähigkeit, was zu Startproblemen beim ersten Gebrauch im neuen Jahr führen kann. Entleert werden kann der Tank durch Abpumpen in einen Kanister. Das restliche Benzin darf aber nur in speziellen Kanistern aufbewahrt werden! Nachdem der Tank leer ist, startest du den Rasenmäher ein letztes Mal und wartest darauf, dass dieser von alleine ausgeht. So ist der Vergaser leer und es kann nichts verkleben. Wenn du dann noch den Luftfilter reinigst hast du es geschafft.

Bei Akku‐Rasenmähern: Unbedingt darauf achten, dass der Akku nicht im Kalten gelagert wird. Dies bezieht sich generell auf Akku‐Geräte, die Akkus sollten entnommen werden, um diese im Haus bei einer Temperatur von 5–25°C zu lagern. Um eine Tiefenentladung der Batterie zu vermeiden, sollte der Akku stets zur Hälfte geladen sein. Ist der Ladezustand geringer, wird empfohlen den Akku aufzuladen.

Kettensäge schärfen und reinigen

Nachdem im Herbst die letzten Bäume gefällt wurden, ist es an der Zeit die Kettensäge in den wohlverdienten Winterschlaf zu schicken. Im Vorfeld ist es allerdings wichtig, sowohl die Kette als auch das Schild zu demontieren und zu reinigen. Baumharz und sonstiger Schmutz lässt sich hier am einfachsten mit Waschbenzin entfernen. Nach der Reinigung bietet es sich an, die bereits demontierte Sägekette zu schärfen und auf Beschädigungen hin zu untersuchen. Beschädigte Sägeketten sollten umgehend repariert oder ausgetauscht werden! Um Flugrost zu vermeiden, fettest du nach der Reinigung und der Montage von Schild und Kette beides ein.

Bei der Benzin‐Kettensäge empfiehlt es sich, Tank und Vergaser zu leeren, Öl aufzufüllen und die Zündkerze zu überprüfen. Die Vorgehensweise ist hierbei dieselbe wie bei der Pflege des Rasenmähers. Der Luftfilter sollte gereinigt, auf Verschleiß geprüft und falls nötig ausgetauscht werden.

Gartenpumpen und Wasserwerke

Wenn Sie in Ihrem Garten Pumpen für Teiche oder die Gießwasserversorgung verwenden, muss dies über den Winter unbedingt eingestellt werden. Lassen sie das Wasser ab, damit es in der Pumpe nicht gefriert und das Pumpengehäuse sprengt. Auch bei diesen Geräten bietet sich vor dem Einwintern natürlich eine Grundreinigung (vor allem von Algenresten) an.

Ordnungsgemäße Lagerung

Sind alle Gerätschaften entsprechend gesäubert und auf den bestmöglichen Stand gebracht ist es Zeit, sie in den Winterschlaf zu verabschieden. Es empfiehlt sich eine trockene und frostfreie Lagerung. Zusätzlich können Rasenmäher, Heckenscheren und Kettensägen mit Abdeckplane eingewickelt werden, um so vor Staub zu schützen.
Welche Aufgaben du zusätzlich beachten solltest, um den Garten winterfest zu machen, zeigen wir in einem extra Beitrag.

Dank diesen einfachen Regeln kannst du im kommenden Frühjahr direkt loslegen und bist mit entsprechend gepflegtem und konserviertem Gartenwerkzeug nahezu sicher vor kostspieligen Überraschungen.

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Picture of the author Hauke Leweling.
Verfasst von Hauke Leweling
Veröffentlicht am 21.11.2019

Ob Garten oder Werkstatt: Hauke Leweling ist ein wahrer Allrounder und freiberuflicher Blogger. Für Einhell ist Hauke nicht nur mit Stift und Papier bewaffnet, sondern auch mit diversen Gartengeräten und Werkzeugen, die er auf Herz und Nieren testet. Seine Erfahrungen sowie Tipps und Tricks teilt er in seinen Blogbeiträgen.