Damit läuft's wie geschmiert: So findest du das richtige Motoröl für dein Benzingerät!

Der Motor deines Benzinrasenmähers springt nicht an, oder läuft heiß? Das kann unter anderem an fehlendem oder falschem Motorenöl liegen! Wo die Unterschiede beim Motoröl liegen, wie du das passende Öl für deine 4‐Takt Benzin‐Geräte wie Rasenmäher, Bodenhacke, Sense oder Stromerzeuger findest und wie du sie richtig pflegst und damit die Lebensdauer deiner Geräte erhöhst, haben wir für dich zusammengefasst. Zusätzlich erklären wir dir kurz und knapp, worauf du in Sachen 2‐Takt‐Öl für zum Beispiel Benzin‐Heckenscheren oder Kettensägen achten solltest. Denn letztlich ist es so: Nur wer sein Gerät richtig pflegt, erzielt höchste Leistungen bei wenig Verschleiß.

Ob Benzin-Bodenhacke, Benzin-Rasenmäher oder Benzin-Sense - wie du Geräte mit 4-Takt-Motor richtig pflegst, erfährst du im Blog.

Bezeichnung und Bedeutung von Motorenöl

Bei der Wahl des Motoröls geht es im Prinzip immer um die Viskosität bei verschiedenen Temperaturen. Die Viskosität bezeichnet die Fließeigenschaft des Öls, also wie dick‐ oder dünnflüssig es ist. Speziell das Motorenöl wird in international genormten SAE‐Klassen eingestuft. Die Abkürzung SAE steht übrigens für die „Society of Automotive Engineers‟. Diese Klassifizierung definiert die Grenzen der Viskosität bei Kälte und Wärme.

Wir erklären dir an einem konkreten Beispiel, was die Bezeichnung des Motoröls bedeutet. Ein 4‐Takter‐Öl, das als 15W‐40 bezeichnet wird, hat folgende Eigenschaften:

  • Die Zahl vor dem „W‟,  hier also 15, steht für die Viskosität bei Kälte. Je kleiner die Zahl, umso besser die Fließeigenschaft bei niedrigen Temperaturen, damit alle beweglichen Teile im Motor schnell erreicht werden. Konkret würden wir dieses Öl für den Einsatz bei Außentemperaturen ab –20 Grad Celsius empfehlen.
  • Die Zahl nach dem „W‟,  hier die 40, steht für die Fließeigenschaft bei Hitze, genauer bei 100°C. Je höher dieser Wert, umso besser schmiert das Motoröl bei hohen Außentemperaturen und dementsprechend auch hoher Temperatur im Motor. Dieses Motoröl würden wir bis 30 Grad Celsius Umgebungstemperatur empfehlen.

Vor allem Mehrbereichsöle wie 10W‐40 (empfohlen für –20°C bis 30°C) oder 15 W 40 (–10°C bis 40°C) sind für unsere Temperaturen, also für mitteleuropäisches Klima, geeignet. Mit Mehrbereichsölen bist du, egal ob Sommer oder Winter, hierzulande immer gut ausgestattet, um deine Geräte richtig zu pflegen.

In der Tabelle erkennst du, welches Motoröl für welche Außentemperaturen und Motoren geeignet ist.

In unserer Tabelle kannst du einfach ablesen, welches 4‐Takt Motoröl sich zum Einsatz deines Geräts eignet. Bist du dir trotzdem noch unsicher, hilft übrigens immer ein Blick in die Bedienungsanleitung, in der auch Service‐Nummern vermerkt sind, an die du dich bei Fragen und Problemen wenden kannst.

Wann sollte das Motoröl überprüft und gewechselt werden?

Alle 4‐Takt Benzin‐Geräte von Einhell werden bereits mit einem speziellen Service Heft geliefert, das dir genau auflistet, wie und wann du dein Gerät pflegen solltest. Eine Ölkontrolle sollte zum Beispiel vor jedem Einsatz durchgeführt werden, im gleichen Zuge solltest du auch die Tankfüllung überprüfen. Die Ölkontrolle funktioniert wie beim Auto: Ölmessstab aus dem Einfüllstutzen herausziehen, abwischen und wieder bis zum Anschlag einstecken. Hast du den Stab wieder aus dem Einfüllstutzen gezogen, sollte der Ölstand zwischen der Minimal‐ und Maximal‐Linie erkennbar sein.

Was den Ölwechsel angeht, gilt Folgendes: Idealerweise sollte nach den ersten 20 Betriebsstunden deines Benzingeräts der erste Wechsel des Motoröls vorgenommen werden. Dann reicht es, jeweils nach 50 Betriebsstunden das Motoröl zu wechseln. Wie genau das funktioniert, findest du als Schritt‐für‐Schritt Anleitung in deiner Bedienungsanleitung.

Damit du den Überblick über die Ölwechsel und andere Wartungsarbeiten wie die Erneuerung der Zündkerzen oder die Reinigung der Luftfilter behältst, kannst du die Zeitpunkte übersichtlich und später genau nachvollziehbar in dein Service‐Heft eintragen.

Wie finde ich das passende Motoröl?

Die Wahl des richtigen Motoröls ist immer abhängig davon, bei welcher Außentemperatur du mit deinem Gerät arbeiten willst. Während du mit Benzin Rasenmähern eher im Sommer arbeitest, wo es in Deutschland doch sehr warm werden kann, brauchst du zum Beispiel für einen Stromerzeuger, den du vielleicht speziell im Winter einsetzen möchtest, ein anderes, spezielles Motoröl. Die Wahl des Motoröls ist also immer regional und saisonal bedingt, sie ist abhängig von Ort und Jahreszeit, beziehungsweise von den Außentemperaturen. Ob ein Motorenöl geeignet ist, hängt zudem mit der Art des Treibstoffs deines Geräts zusammen, also ob es mit Diesel oder Benzin betrieben wird. In der Bedienungsanleitung deines Geräts findest du zusätzliche Hinweise zur empfohlenen Art des Motorenöls.

Bei zu lange gelagertem Öl solltest du übrigens vorsichtig sein! In der verschlossenen Originalverpackung hält sich das Motoröl zwar problemlos drei bis fünf Jahre, danach könnten sich aber chemische Additive darin ablösen. Vor allem teilsynthetische und vollsynthetische Öle verlieren dann auf Dauer ihre Funktionsfähigkeit. Im Zweifelsfall solltest du also neues Motoröl kaufen, um maximale Leistung und Langlebigkeit aus deinem Gerät herauszuholen.

Extra-Tipp: Motoröl bei 2-Taktern

Arbeitest du mit einem 2‐Takter Gerät wie einer Benzin‐Kettensäge oder Benzin‐Heckenschere, solltest du vor allem darauf achten, dass du ein qualitativ hochwertiges Motoröl kaufst. Außerdem kommt es hier auf das richtige Mischverhältnis an, denn in diesen Geräten müssen Treibstoff und Öl vermischt werden. Welche Art von Öl und Treibstoff du verwenden darfst, liest du aus der Bedienungsanleitung heraus. Auch das Mischverhältnis findest du in dem Heft, dass du am besten immer gut aufbewahrst. Oft ist im Lieferumfang schon eine Mischflasche enthalten, mit der du das angegebene Mischverhältnis einfach herstellen kannst. Bei einem Verhältnis von 1:40 heißt das zum Beispiel: ein Teil Öl auf 40 Teile Benzin.

Bei 2-Takt-Benzin-Geräten wie Kettensägen oder Heckenscheren kommt es auf das Mischverhältnis von Benzin und Öl an.

Was passiert, wenn zu wenig oder kein Öl im Gerät ist?

Ein zu geringer Ölstand oder gänzlich fehlendes Motoröl kann deinem Benzin‐Gerät enorm schaden. Ein benzinbetriebener Motor ist zu Höchstleistungen fähig und arbeitet auch ohne Motoröl, jedoch musst du bedenken, dass die beweglichen Teile im Motor unzählige Male pro Betriebsstunde aneinander reiben. Ein Schmiermittel sorgt dafür, dass sich die Teile weniger abreiben und verringert so die Hitzeentwicklung. Fehlt das Öl, kommt es häufig zu Motorschäden, und das oft, weil die erhöhte Reibung zur Überhitzung geführt hat. Ein Motor, der nicht ausreichend geölt wird, verschleißt also schneller. Zudem entfallen bei falscher Anwendung meist die Garantieansprüche, worauf auch in der jeweiligen Bedienungsanleitung hingewiesen wird.

Dass du ein ungeeignetes Motoröl verwendest, könnte dir zum Beispiel daran auffallen, dass es zu Ölverlust kommt. Das passiert vor allem, wenn das Öl zu dünnflüssig für die aktuelle Außentemperatur ist. Nutzt du ein zu dickflüssiges Öl, das bei kalten Temperaturen natürlich noch zähflüssiger wird, werden die Teile nicht richtig geschmiert. Dabei kann es schon beim Starten des Motors zu Problemen kommen und auch der Spritverbrauch kann höher ausfallen. Hast du ein falsches Motoröl eingefüllt, lässt sich das Problem recht einfach lösen. Lies in deiner Bedienungsanleitung nach, wie ein Ölwechsel korrekt durchgeführt wird, das wird in der Regel sogar Schritt für Schritt erklärt. Dann wechsle das Öl einfach gegen ein geeigneteres Motoröl aus und schon ist dein Gerät wieder einsatzbereit.

Damit du lange Freude an deinem Benzin-Rasenmäher hast, solltest du ihn stets mit ausreichend und geeignetem Motoröl verwenden.

Weitere regelmäßige Wartungsarbeiten

Damit dein Benzingerät immer optimal funktioniert und du möglichst lange Freude daran hast, werden auch weitere Wartungsarbeiten in unterschiedlichen zeitlichen Abständen empfohlen. Wie du diese Arbeiten ausführst, erfährst du wie immer in der zugehörigen Bedienungsanleitung. Wir haben dir aufgelistet, welche Arbeiten bei Geräten mit 4‐Takt‐Motoren anfallen:

  • Nach 20 Betriebsstunden: Kontrolle der Schrauben am Auspuff für einen festen Sitz
  • Nach 50 Betriebsstunden: Reinigung des Luftfilters, Reinigung des Benzinfilters, Reinigung der Zündkerze
  • Nach 300 Betriebsstunden: Wechsel des Filtereinsatzes
  • Beim Fachbetrieb nach 300 Betriebsstunden: Prüfung und Justierung der Drosselklappe am Vergaser, Reinigung des Zylinderkopfes, Einstellung des Ventilspiels
Pflegst und wartest du deinen Benzin-Rasenmäher richtig? Einige Wartungsarbeiten fallen regelmäßig in bestimmten Abständen an.

Fazit: Die richtige Pflege macht den Unterschied!

Wie lange du letztendlich Freude an deinem Benzin Rasenmäher, deinem Stromgenerator oder deiner Benzin‐Heckenschere hast, kannst du selbst grundlegend beeinflussen, indem du deine Geräte richtig und regelmäßig pflegst. Die Wahl des richtigen Motoröls beeinflusst dabei die Funktionsfähigkeit und Langlebigkeit des Motors maßgeblich. Worauf wartest du also noch? Eine Bestandsaufnahme deiner Geräte und deren Zustand schadet nie. Dann kannst du gleich das neue Wissen rund um Ölwechsel und Wartung praktisch anwenden!

Picture of the author Marina Liefke.
Verfasst von Marina Liefke
Veröffentlicht am 16.02.2022

Marina Liefke ist Online-Redakteurin bei Einhell, wo sie sich mit quasi allen Texten rund um Werkzeug, Gartengeräte und Zubehör beschäftigt. Das nötige Know-how erhält sie durch die praktischen Produkttrainings und die enge Zusammenarbeit mit den Einhell Produktmanagern. Ihr Lieblingstool ist der PRESSITO Akku-Kompressor, denn wenn die Luft mal raus ist, pumpt er sie direkt wieder rein.