Tierfreundlicher Garten trotz Mähroboter: So schützt du Biene, Igel & Co.

Das Wohl von Igeln, Bienen und Co. liegt dir als Tierfreund am Herzen, du möchtest aber trotzdem auf die Annehmlichkeiten eines Mähroboters in deinem Garten nicht verzichten? In diesem Beitrag erfährst du, wie sich beides vereinen lässt.

Schon seit einigen Jahren erfreuen sich Mähroboter einer steigenden Nachfrage. Ein Mähroboter ist praktisch, nimmt uns Arbeit ab und beschert uns einen stets perfekt geschnittenen Rasen – ohne dabei selbst den Rasenmäher anzuwerfen. Trotzdem sehen sich die Roboter auch einiger Kritik gegenüber, z. B. seitens Tierschützer. Denn ja, Mähroboter können schädlich für Igel, Bienen und andere Tiere in unserem Garten sein. Er nehme Insekten die Nahrungsgrundlage und berge ein hohes Verletzungsrisiko für Igel, die bei Gefahr ja bekanntlich nicht die Flucht ergreifen, sondern sich zusammenrollen. So die Kritikerstimmen. Das ist aber kein Muss. Es gibt viele einfache Ding, die du tun kannst um einen igel‐ und bienenfreundlichen Garten trotz Mähroboter zu haben. Dies sind unsere Tipps:

Mähzeiten anpassen: Kein Mähen nach Sonnenuntergang!

Die einfachste Methode, um zu verhindern, dass Igel von Mährobotern verletzt werden, ist zugleich auch mit die beste: Vermeide Mähzeiten in der Nacht oder während der Dämmerung. Denn genau dann sind Igel und viele andere tierische Gartenbesucher aktiv und auf der Suche nach Futter. Wenn es draußen hell ist, ist die Wahrscheinlichkeit eines Treffens von Igel und Mähroboter deutlich geringer. Dennoch ist es empfehlenswert die Rasenfläche vor dem Mähen nochmal nach Igeln oder anderen Kleintieren abzusuchen.

Bei vielen Robotermähern können Regeltermine für das Mähen definiert werden. Bei den Einhell Mährobotern kannst du am Gerät selbst oder bequem via App individuelle Zeitpläne erstellen.

Außerdem sollte der Rasenroboter nicht täglich mähen. So gönnst du deinem Rasen eine Pause und die Nahrungsquelle für Bienen, Igel und viele andere Tiere bleibt teilweise erhalten. Alternativ können einzelne Flächen für einen bestimmten Zeitraum vom Mähen ausgeschlossen werden, um den Tieren eine Nahrungsquelle zu geben. Siehe auch den Abschnitt „Nahrungsquellen schaffen“

Was muss ich bei der Wahl des Mähroboters beachten?

Auch beim Kauf des Robotermähers kannst du bereits auf ein tierfreundlicheres Modell setzen: Achte darauf, einen Rasenroboter mit tiefer Schürze zu wählen – wie das z. B. bei den Einhell Geräten der Fall ist – denn je niedriger die Schürze, desto früher stoppt der Roboter bei kleinen Hindernissen, wie eben zum Beispiel einem Igel. Alternativ kann aber auch nachträglich eine sogenannte „Apfelschürze‟ angebracht werden, um die Schürze selbst niedriger zu setzen. Diese soll eigentlich verhindern, dass Äpfel das Mähwerk beschädigen, schützt aber eben auch Kleintiere. Wenn du diese Apfelschürze z. B. in Form eines Streifens festen Gummis mit doppelseitigem Klebeband an deinem bereits gekauften Roboter festklebst, kannst du diesen auch ganz einfach anpassen bzw. entfernen. Wichtig: bei permanenten Veränderungen z. B. festgeschraubte Teile, kann die Herstellergarantie erlöschen. Zudem ist es wichtig die Apfelschürze bzw. der Gummistreifen nicht zu tief anzubringen, denn das könnte die Funktionalität des Mähroboters z. B. das Mähen am Hang einschränken.

Achte zudem darauf, dass die Messer des Roboters noch zusätzlich geschützt sind. Bei den Einhell Robotern beispielsweise muss das Gras erst durch einen Kamm, bevor es geschnitten wird. Dies erhöht das Sicherheitsniveau noch weiter.

Wie schütze ich neben Igeln auch mein Haustier und andere Tiere?

Um neben den Igeln auch die Haustiere wie Hund oder Katze zu schützen, gilt dieselbe Vorsichtsmaßnahme, wie auch bei kleinen Kindern: Der Roboter sollte nicht ohne Aufsicht fahren, wenn gerade Haustiere im Garten sind. Zudem empfiehlt sich auch bei Haustieren der Kauf eines Rasenmähroboters mit möglichst tiefer Schürze oder der Einsatz einer Apfelschürze.

Tierfreundlicher Garten trotz Mähroboter: So geht's!

Aber auch deinen Garten selbst, kannst du tierfreundlich gestalten, indem du sicherstellst, dass Insekten und andere Tiere trotz der „kahlen‟ Roboter‐gemähten Rasenfläche genügend Nahrung und Unterschlupf finden.

Schaffe ausreichend Nahrungsquellen

Bienen stellen nicht nur Honig her, sie übernehmen mit der Bestäubung eine essenziell wichtige Aufgabe in unserem Ökosystem. Leider stellt der Mensch in vielen Bereichen eine Bedrohung für Bienen und andere Insekten dar, sei es nun durch Düngemittel, Pestizide oder die Reduzierung der Nahrungsquellen. Letzteres ist die Ursache dafür, dass Bienenschützer vor Mährobotern warnen. Statt eines kargen Rasens wäre für Bienen und alle anderen Insekten, die sich von Nektar ernähren, eine Wildblumenwiese ideal. Nun kommt dies aber freilich nicht für jeden Gartenbesitzer in Frage. Also was tun für einen bienenfreundlichen Garten?

Eine Möglichkeit ist als Ausgleichsfläche zumindest einen Teil der Rasenfläche stehen und verwildern zu lassen oder dort eine spezielle Wildblumen‐Insel anzulegen. Samenmischungen für solche bienenfreundlichen Blumenwiesen gibt es inzwischen in jedem Baumarkt. Mit einem Universalstreuer gleichmäßig ausgebracht steht dann schon bald eine Vielzahl an Blüten als Nahrung zur Verfügung. Mit dem Begrenzungskabel vom Rest der Rasenfläche abgetrennt wird der Bereich dann auch nicht vom Mähroboter bearbeitet.

Außerdem gibt es bienenfreundliche Stauden und Pflanzen, wie zum Beispiel Wildstauden, Obstbäume, Beerensträucher aber auch Efeu sowie Wein. Bei der Auswahl blühender Pflanzen sollte außerdem auf Saisonalität geachtet werden. Indem Pflanzen gewählt werden, die zu verschiedenen Zeitpunkten Blüten bilden, finden Bienen das ganze Jahr über Nahrung. Wildbienen bevorzugen zudem heimische Pflanzen, da sie diese aus ihrem natürlichen Lebensraum bereits kennen.

Tipp: Wusstest du, dass auch ein Kräuterbeet bienenfreundlich ist? Mit Rosmarin und Liebstöckl, den Frühlingsblühern von März bis Mai, Koriander und Salbei, die ab Juni in den Sommermonaten für Nahrung sorgen, sowie Thymian und Lavendel, die noch bis in den Herbst hinein blühen, verleihst du deinem Essen Würze und machst Bienen das ganze Jahr über eine Freude. Dabei nehmen die Insekten übrigens auch Nahrungsquellen auf Terrasse und Balkon gerne an. Mit einem vertikalen Hochbeet auf Balkon oder Terrasse sind deine Lieblingskräuter für dich aber auch für Insekten jederzeit griffbereit, während der Rasenroboter auf dem Rasen seine Runden dreht.

Indem du durch Nahrungsquellen dafür sorgst, dass sich Insekten, Spinnentiere etc. in deinem Garten wohlfühlen, schaffst du automatisch auch Nahrungsquellen für größere Insekten oder Kleintiere, wie Igel, die sich ihrerseits von Insekten ernähren. Wusstest du, dass Igel auch Schnecken fressen? Noch ein Grund mehr, dafür zu sorgen, dass sie sich in deinem Garten wohlfühlen.

Schaffe Rückzugsmöglichkeiten

Die ebene Rasenfläche, die der Mähroboter hinterlässt und die sich die meisten Gartenbesitzer wünschen, bietet leider keine Rückzugsmöglichkeiten für Tiere. Zusätzlich zu Hecken oder Sträuchern, die ohnehin schon vielen Igeln und Insekten als Hauptrückzugsort dienen, kann ein selbstgebautes Insektenhotel oder ein kleines Igel‐Häuschen den Tieren als weitere Unterschlupf‐Möglichkeit dienen. Das Häuschen sollte am Besten in der Nähe von Büschen, Hecken oder Sträuchern aufgestellt werden, wo sich die Tiere sicher fühlen. Aber Vorsicht: nicht jedes Material eignet sich für den Bau eines Insektenhotels. Hier solltest du dich vor dem Bau bzw. vor dem Kauf gut informieren! Auch aufgehäuftes Laub oder Gartenabfälle können als Unterschlupf im Garten behalten werden. Sie bieten Schutz und der Mähroboter erkennt die Laubhügel als Hindernis. Zudem überwintern Igel gern in solchen Verstecken. Allgemein sollte man daher vor dem Entsorgen von Grünabfällen oder Laubhaufen im Garten kontrollieren, ob sich Igel oder andere Kleintiere darin aufhalten.

Verzichte auf Unkrautvernichtungsmittel

Auch Pestizide und andere chemische Stoffe, die manche Hobbygärtner im Garten ausbringen sind Dinge, die du für einen bienenfreundlichen und naturnahen Garten überdenken solltest. Wie wäre es mit natürlichen Alternativen? Tannennadeln geben zum Beispiel einen tollen Schneckenschutz ab. Als natürlicher Dünger und Mittel gegen Schädlinge zählt auch Brennesseljauche als Wundermittel. Mit einem Drucksprühgerät gleichmäßig verteilt, ist sie ein natürlicher und wirksamer Ersatz.

Fazit

Wer all diese Tipps beachtet hat nicht nur einen bienen‐ und igelfreundlichen Garten, sondern wird sich sicherlich auch optisch über die Blütenpracht für Bienen und den sauber gemähten Rasen dank Rasenmäher‐Roboter freuen können.

Picture of the author Monika Aigner.
Verfasst von Monika Aigner
Veröffentlicht am 21.04.2020

Monika Aigner ist Projektmanagerin für Media & PR bei Einhell. Durch regelmäßige, interne Produktschulungen verfügt sie über umfangreiches Wissen zur Funktion und Anwendung verschiedenster Einhell Werkzeuge und Gartengeräte. Kombiniert mit verständlichen Anleitungen, gibt sie dieses Wissen in ihren Blogbeiträgen weiter.