In Beton bohren mit dem Bohrhammer
Der klassische Heimwerker wird während der Ausübung seines Hobbies mit den unterschiedlichsten Aufgabenstellungen und den verschiedensten Materialien konfrontiert. Statistisch gesehen dürfte das Bohren und Sägen von Holz und Metall wahrscheinlich den größten Teil ausmachen. Doch spätestens mit dem Erwerb oder gar dem Bau des Eigenheims muss er einen weiteren Werkstoff bei den täglichen Herausforderungen beachten. Dieses Material ist Beton!
Mit dem Eigenheim ist man bei der Montage von Lampen, Regalen an der Wand und dem Verlegen von Leitungen nicht mehr auf das Wohlwollen des Vermieters angewiesen und kann sein Heim voll und ganz nach dem eigenen Geschmack verschönern und verändern. Das Durchbohren von Mauerwerk beziehungsweise Betonwänden, oder allgemein gesagt das bohren von Löchern in Beton gehört spätestens hier zu deinen ständigen Aufgaben!
Der Weg zum Bohrhammer
Ein normaler Akkuschrauber beziehungsweise Akkubohrer stößt bei Bohrungen in Beton häufig an seine Grenzen, da diese Geräte auch nicht für das Material ausgerichtet sind. Mit einem Akku‐Bohrhammer oder einer Schlagbohrmaschine ist man dabei schon deutlich besser aufgestellt. Kleinere Bohrungen stellen keine Probleme für diese Werkzeuge dar und der Beton ist im Handumdrehen durchlöchert. Welche Unterschiede zwischen den Werkzeugen Borhammer und Schlagbohrmaschine bestehen, beziehungsweise welches Produkt sich für welchen Zweck eignet, kann in unserem separaten Blogbeitrag zu diesem Thema nachgelesen werden.
Ist ein größeres Loch im Beton erforderlich, so kann die Bohrung auch mit einer Schlagbohrmaschine häufig äußerst anstrengend werden. Das Bedürfnis nach einer Maschine, die noch leistungsfähiger ist und große Bohrlöcher einfach entstehen lässt, sowie den größten Teil der Arbeit abnimmt, kommt zum Vorschein. Dabei stößt man dann auf die Allzweckwaffe, was das Bohren und Stemmen in Beton‐ und Steinwänden betrifft, den kabelgebundenen Bohrhammer.
Bei der Wahl des richtigen Bohrhammers gilt die alte Regel, Leistung ist durch nichts zu ersetzen, als durch noch mehr Leistung! Die Leistung der jeweiligen Bohrmaschine erkennst du ganz einfach anhand der angegebenen Schlagkraft in Joule. Ein Joule entspricht übrigens der Kraft, welche benötigt wird um eine Tafel Schokolade einen Meter hochzuheben! Natürlich empfiehlt es sich hier den Aufgabenbereich nicht aus den Augen zu verlieren. Ein Abbruchhammer zum Aufhängen von Familienfotos wäre ein wenig übertrieben. Das Geräte beziehungsweise die Bohrmaschine sollte also durchaus auf die entsprechenden Materialien abgestimmt werden.
Der Bohrhammer verfügt im Gegensatz zur Schlagbohrmaschine über ein pneumatisches Schlagwerk, welches direkt auf das Bohrfutter und somit auf den Bohrer in Richtung Bohrloch wirkt. Hierdurch wird der beim Bohren in Stein und Beton notwendige Kraftaufwand, durch das Ausrichten des Werkzeugs in die richtige Position, minimiert. Durch die Schläge in Richtung Bohrer zieht sich der Bohrhammer förmlich von allein in die Wand.
Besteht das Material in das ein Loch gebohrt werden soll ausnahmsweise nicht aus Beton, sondern beispielsweise aus Gipskarton, weichem Stein oder auch Fliesen, so lässt sich das Schlagwerk an der Maschine mit einem Knopfdruck deaktivieren. So wird aus dem Bohrhammer im Handumdrehen eine leistungsfähige Bohrmaschine für den alltäglichen Gebrauch.
Staub beim Bohren vermeiden
Beim Bohren mit dem Bohrhammer in Beton lässt sich eine Staubentwicklung nicht verhindern, unglücklicherweise kann der feine Betonstaub auch wirklich hartnäckig sein. Daher ist es empfehlenswert, den Bohrstaub von Anfang an zu hindern, sich auf dem Fußboden, der Mauer, der Fensterbank oder anderswo im Raum festzusetzen. Wenn eine zweite Person zugegen ist, gestaltet sich dies relativ einfach: beauftrage diese Person lediglich, einen Staubsauger unterhalb des Bohrlochs zu halten. Der feine Staub wird so direkt vom Staubsauger eingesaugt und hat keine Chance den Boden zu erreichen.
Da ein Bohrhammer für den Betrieb mit zwei Händen ausgelegt ist, fällt diese Möglichkeit allerdings weg, sobald man alleine arbeitet. Zwar ließe sich mit Klebeband, einer Stehleiter und ein wenig Kreativität mit Sicherheit eine Halterung für das Staubsaugerrohr improvisieren, doch es geht auch deutlich einfacher. Klebe einfach einen geöffneten Briefumschlag mit ein wenig Malerkrepp unterhalb des Bohrlochs an die Wand. Der herabfallende Staub fällt so zum größten Teil in den Briefumschlag und kann nach getaner Arbeit bequem im Mülleimer entsorgt werden.
Bohrer für den Bohrhammer
Nahezu alle Bohrhammer verfügen über ein SDS‐ oder SDS‐Plus Bohrfutter für welches spezielle Bohrer benötigt werden. Der größte Vorteil des SDS‐Systems ist die großflächige und kraftschlüssige Verbindung zwischen Bohrer und Bohrfutter. Da sich das SDS‐System als herstellerübergreifender Standard etabliert hat, ist es ein Leichtes, hier passende Bohrer in jeder Preisklasse zu finden.
Neben einfachen Bohrern in allen erdenklichen Längen, führen die örtlichen Baumärkte auch Bohrkronen und Meißel in sämtlichen Größen. Deine alten Bohrer musst du selbstverständlich nicht gleich wegwerfen, selbst klassische Bohrfutter, welche in das SDS‐System gesteckt werden, gibt es zu kaufen. Somit lassen sich deine alten Bohrer, natürlich ohne eingeschaltetes Schlagwerk, bequem weiterverwenden.
Gutes und erfolgreiches Gelingen beim Arbeiten mit dem Bohrhammer!