Die Lehre für den Goldenen Schnitt

Der Goldene Schnitt kommt sowohl in der Natur und im menschlichen Körper vor, aber auch in der Kunst und Architektur. Seit der Antike gilt dieser als bekannte Gestaltungsregel. Das Teilungsverhältnis dieser Theorie wird als ausgewogenes Leitmaß bezeichnet und wird vom Menschen als besonders harmonisch empfunden.
Mit einer entsprechenden Lehre können Gegenstände auf einer gegebenen Fläche zueinander im Goldenen Schnitt angeordnet werden und erzeugen dadurch ein harmonisches Bild. Auch dient die Lehre dazu, um einfache Längenverhältnisse im Goldenen Schnitt abzumessen.
Es lohnt sich also durchaus die Goldene Schnitt Lehre nachzubauen und sich so ein harmonisches Umfeld zu schaffen. Zu Beginn wollen wir euch jedoch erst die Theorie kurz erläutern.

Theorieteil: Was ist der Goldene Schnitt?

Der Goldene Schnitt bezeichnet das Verhältnis zweier Streckenlängen zueinander. Einen goldenen Schnitt haben wir, wenn das Verhältnis der größeren Strecke zur kleineren gleich ist, wie das Verhältnis der beiden Strecken zusammen zur längeren.

Als Formel lässt sich das wie folgt ausdrücken:

 a     =    a+b
 b             a

Das Verhältnis a/b bezeichnet man auch als die Goldene Zahl F die sich aus obiger Gleichung zu F=1,618… berechnen lässt.

Wie ihr eine Goldene Schnitt – Lehre ganz einfach selber bauen könnt und was ihr dazu benötigt erfahrt ihr hier.

Material Werkzeug
Beliebiges Holz, z.B. Bambus-Schneidebrett (20x30x0,08cm) Kreissäge
Bundmuttern Tellerschleifer
M3 Gewindestangen Akku-Bohrschrauber
Leinölfirnis Schleifpapier

Schritt 1: Zuschnitt

Von dem Bambus‐Schneidebrett schneidet man vier Streifen zu 8 mm ab. Ob man hier eine Kreissäge oder eine Bandsäge verwendet spielt eigentlich keine Rolle.

Schritt 2: Ablängen und Formen der Leisten

Die Leisten werden zueinander in den Verhältnissen des Goldenen Schnitts abgelängt. Maßgeblich ist aber nicht die Länge Ende zu Ende, sondern von den Verbindungspunkten zu den Spitzen bzw. Verbindungspunkt zu Verbindungspunkt.
Ausgegangen wird dabei von den längsten Leisten, die 296 mm lang sind. Zur Mitte des oberen Verbindungspunktes sind es 5 mm, also haben wir eine Länge von 291 mm. Davon werden zwei Leisten benötigt.
Daraus leiten sich die anderen Längen ab: 180 mm und 111 mm.

Die runden Enden werden mit einer Unterlegscheibe in passender Größe angezeichnet. Für die Form der Spitzen kann man seine Phantasie spielen lassen. Hier wurden sie einfach gerade angezeichnet.

Mit einem Tellerschleifer sind Ende und Spitzen dann schnell in Form gebracht.

Schritt 3: Bohren der Verbindungslöcher

Die Verbindungslöcher werden mit einem 5 mm Bohrer gebohrt und anschließend auf einer Seite gesenkt.

Schritt 4: Schleifen und Ölen

Bevor die Lehre zusammengebaut wird, werden alle Kanten und Flächen mit 240er Schleifpapier etwas geschmeidiger gemacht.

Anschließend bekommen die Leisten noch einen Oberflächenschutz mit Leinölfirnes.

Schritt 5: Zusammenbau der Lehre

Von den Bundmuttern werden jeweils zwei Stück in einem Gelenk mit einem Stück M3 Gewindestange verbunden.

Die Leisten werden gemäß der Vorlage zusammengefügt.

Anwendung

Die Lehre ist nun fertig. Dadurch, dass alle Leisten im Längenverhältnisses des Goldenen Schnittes sind und durch die praktische Anwendung der Ähnlichkeitssätze bei Dreiecken und Strahlensätze, haben auch immer die Abstände der Spitzen zueinander das Verhältnis des Goldenen Schnittes.

Viel Spaß beim Nachbau der Lehre!